Diese Fragen sind die am häufigsten gestellten, wenn ich Freunde, Kunden und Gäste nach ihrer Meinung zu alkoholfreiem Gin frage. Auch ich habe mir diese vor ein paar Jahren gestellt, als das aufkommende Interesse an solch einem Produkt noch gering war. Mein Augenmerk lag mehr auf dem Geschmack, der Mixability von Cocktails und Longdrinks und vor allem der Frage: „Wird das der nächste Hype sein?“
Fragen über Fragen – Aber der Reihe nach.
Ich habe vor Jahren, als ich noch mit der Kinly Bar in Frankfurt, Deutschlands Bar des Jahres 2020, an einem Projekt arbeitete, den – in Bars immer häufiger genutzten – Rotationsverdampfer kennen und lieben gelernt. Rotations Was? Der Rotationsverdampfer lässt Aromen in eine Spirituosen einfließen und das ganz ohne Farbveränderung. Da wir neben alkoholischen Drinks auch raffinierte alkoholfreie Drinks anbieten wollten, weil wir es satt waren KiBa ́s zu machen, haben wir an sogenannten Hydrosolen experimentiert. Eine Hydrosole ist ein redestilliertes, aromatisiertes Wasser, das geschmacklich fast keine Grenzen kennt. Blüten oder Fruchtwässerchen, geröstete Kokosnuss, plötzlich konnten wir kombinieren und mit verschiedensten Zutaten dank Rotation und Hydrosolen spielen. Im Handumdrehen waren innovative alkoholfreie Drinks für unsere Barkarte geboren.

Aber ich schweife ab, alte Barkeeper Angewohnheit, also zurück zum Thema. Endlich trauen und versuchen sich immer mehr Brenner an alkoholfreien Spirituosen.Das ist auch um einiges schwieriger als „einfach nur“ Wasser zu redestillieren. Das größte Problem vor dem die meisten Brenner stehen ist die Haltbarkeit. Zudem verstärkt Alkohol ähnlich wie Butter den Geschmack. Durch viel Arbeit, Ausprobieren und etliche Testläufe kommen mittlerweile aber mehrere Hersteller auf sehr gute alkoholfreie Ergebnisse.
Aber warum macht sich ein Brenner überhaupt die Arbeit? Die Nachfrage an alkoholfreien Produkten, die trotzdem das Feeling eines Barbesuchs auch ohne Volumen-Prozent im Glas ermöglichen, steigt stetig. Der Gast achtet mehr und mehr darauf den sonst feucht fröhlichen Stammtisch auch einfach mal anders wahrzunehmen. Das Ziel ist es doch eine gute Zeit mit Freunden oder Arbeitskollegen zu haben und nicht torkelnd nach Hause zu finden. Sogenannte „Low ABV“ Drinks werden immer populärer. Es muss eben nicht immer eine Cola oder Saftschorle sein – Wie wäre es denn mit einem Homemade Eistee auf alkoholfreier Wacholder Basis?

- Quarantini – Social Virgin hat grandiose Noten von Papaya, Bergamotte und MinzeHeimat
- Vogelfrei schmeckt nach Thymian, Wiesensalbei und Zitronenverbene
- Berliner Brandstifter – No Gin ist ein Zusammenspiel von Holunder, Waldmeiste und Gurke

